Friedrich-Magnus-Gesamtschule / Laubach

Was ist die Schülervertretung?

Die Schülervertretung (SV)

Die Schülervertretung, kurz SV, in einzelnen Bundesländern auch "Schülermitverantwortung" oder "Schülerbeirat" genannt, ist das offizielle Mitbestimmungsgremium für Schülerinnen und Schüler. Gesetzlich verankert ist sie im Allgemeinen erst für Sekundarstufenschulen, sowohl für die allgemeinbildenden als auch für die beruflichen Schulen.

Die Schülervertretung ist oft das erste Gremium, in dem sich junge Menschen mit demokratischen Spielregeln vertraut machen. Sie haben die Möglichkeit, sich in einem neuen Umfeld zu behaupten, sie lernen einige formale Abläufe kennen, die sie das ganze Leben über begleiten werden, z. B. Wahlen, Organisation eigener Veranstaltungen, das Auftreten und Reden vor vielen Menschen etc. Die Schüler können das erste Mal ihre Interessen selbst vertreten und müssen dies nicht anderen überlassen.

Sie haben die Chance, sich am Schulleben zu beteiligen und es mitzugestalten; Beispiele sind die Durchführung eigener Veranstaltungen und die Gründung von Arbeitsgemeinschaften. Man lernt, bestimmte Dinge selbst in die Hand zu nehmen und nicht immer auf das Handeln anderer zu warten.

 

Dadurch kann man mit der Zeit viel Selbstbewusstsein gewinnen und lernt, sich besser auszudrücken und darzustellen. Man bekommt von anderen mit, wie man seine Interessen geschickt durchsetzt, ohne gleich mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Man lernt, sich nicht nur für die eigenen Interessen einzusetzen, sondern auch für die der Gruppe.

 

Die SV ist die Interessenvertretung aller Schüler einer Schule. Sie vertritt diese gegenüber den Lehrern, der Schulleitung sowie der Schulaufsicht.

Um diese Interessen aktiv vertreten zu können, hat die SV das Recht beratend, an den Gesamt- und Fachkonferenzen teilzunehmen.

In der Schülervertretung darf jeder Schüler mitarbeiten. In den ersten Wochen des neuen Schuljahres werden die Klassensprecher, Schulsprecher, Stellvertreter sowie weitere Mitarbeiter für die SV gewählt.

Ob SV-Arbeit gut oder schlecht verläuft, hängt davon ab, dass...

  • sie von den Lehrern, den Eltern sowie der Schulleitung akzeptiert und unterstützt wird.

  • junge Schüler in ihrer Schule die SV als anerkanntes Mitbestimmungsgremium erleben, in dem ihre Interessen vertreten werden.

  • Schüler in ihrer Schule eingeübte Organisationsabläufe vorfinden, z.B. regelmäßige SV-Stunden, regelmäßige Schülerratssitzungen, Wahlen, die gut vorbereitet und durchgeführt werden, wenn der Informationsfluss funktioniert und die Arbeit in der SV Spaß macht und hierfür gerne Freizeit geopfert wird.

  • sie durch Fortbildungsveranstaltungen gefördert wird.

 

Um dies alles zu erreichen, gibt es seit Ende der 90er-Jahre eine Möglichkeit, die die Chance bietet, die SV-Arbeit in einem Programm (Schulprogramm) festzuschreiben und daran konstruktiv weiterzuarbeiten.

Ob es darum geht, einen Jahresplan zu erstellen, in dem die SV - Strukturen der Schule für jeden Schüler sichtbar werden, an der Schulraum- und Gebäudegestaltung mitzuwirken (z.B. Graffitis oder Begrünung u.ä.), die Leitlinien und Ziele der pädagogischen Arbeit in der Schule mitzubestimmen oder schulintern bzw. extern Feste oder Aktionen zu planen und durchzuführen, SV-Stände an Elternabenden, Flohmärkte, Faschingsfeten u.ä. einzurichten - das alles und mehr kann die SV-Arbeit leisten.

Hinzu kommt, dass die Schüler, die aktiv die SV-Arbeit leisten und weiterführen, viele Kompetenzen erlernen.

Das sind die...

  • Klassensprecher,

  • Vertreter von Schülerseite bei Fachkonferenzen,

  • Mitglieder des SV-Vorstandes oder SV-Teams,

  • Delegierten des Kreis- und Landesschülerrates,

  • Mitglieder der Schulkonferenz,

  • Mitarbeiter, die bei einer von der SV eingerichteten Arbeitsgruppe, z.B. zum Schulprogramm, mitarbeiten.

 

Durch ihre Tätigkeit in der SV erlernen die Schülervertreter folgende Kompetenzen:

  • vor einer größeren Gruppe zu reden,

  • die Planung und Durchführung von Sitzungen,

  • infolge von Fortbildungsveranstaltungen die Kompetenz zur Leitung von Gruppen,

  • Methoden kennen, die sie befähigen Projekte in der Schule zu organisieren,

  • Argumentationsstrategien bei Gesprächen.

 

Neben der Schülervertretung gibt es noch drei weitere Interessenvertretungen. Zu ihnen gehören die Mitglieder der Schulleitung, des Personalrates der Lehrer sowie des Schulelternbeirates. Alle drei Gremien besitzen unterschiedliche Beteiligungsrechte in der Schule. Neben diesen drei Interessengruppen gibt es noch zwei wichtige Entscheidungsgremien (Gesamt- und Schulkonferenz). In diesen Konferenzen werden alle schulrelevanten Themen (z.B. Raumverteilung in der Schule) beraten und beschlossen.

An diesen beiden Konferenzen nehmen auch Vertreter der SV teil.


Monika Hegen, Stellvertretende Verbindungslehrerin und Kreisverbindungslehrerin