Dirk Reinhardt stellt seinen Jugendroman "Train Kids" vor
Jugendbuchautor berichtet über eine der gefährlichsten Reisen der Welt
Dirk Reinhardt stellte an der Friedrich-Magnus-Gesamtschule seinen Jugendroman „Train Kids“ dem achten Schuljahr vor.
Der aus Münster stammende renommierte Jugendbuchautor Dirk Reinhardt ist an der Friedrich-Magnus-Gesamtschule vor allem bekannt als Verfasser der „Edelweißpiraten“. Diesen wichtigen Roman zur Widerstandsbewegung Jugendlicher zur Zeit des Nationalsozialismus hat er schon einige Male den Abgangsklassen vorgestellt. Nun präsentierte er seinen Roman „Train Kids“, der sich mit Jugendlichen aus Mittelamerika beschäftigt, die zu ihren Müttern in die USA möchten. Dabei müssen sie durch Mexiko und sind dabei als illegale Flüchtlinge vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Dirk Reinhardt gelang es durch seine ruhige, eindrückliche Schilderung, den interessiert zuhörenden Achtklässlern klarzumachen, was es bedeutet, als ungefähr Gleichaltriger von korrupten Polizisten und skrupellosen Räubern bedroht zu werden. Eine weitere große Gefahr stellt das Reisen auf Zügen dar. Für die zumeist 13-17-jährigen Flüchtlinge ist dies die einzige Möglichkeit, die 3000 Kilometer lange Reise durch Mexiko zu bewältigen. Schätzungen zufolge sind ständig 50.000 bis 100.000 Jugendliche auf den Zügen unterwegs – immer in Gefahr, sich zu verletzen oder verhaftet und zurückgebracht zu werden. Die Not in ihren Heimatländern ist jedoch so groß, dass sie es immer wieder neu versuchen, ihr Ziel zu erreichen. Dirk Reinhardt war zur Recherche in Mexiko und hat authentische Berichte Jugendlicher in seinem Roman verarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, zu dieser Phase des Schreibprozesses Fragen zu stellen. So erfuhren sie aus erster Hand von der nicht ungefährlichen Situation von Schriftstellern, die sich an brisante Orte begeben. Eine gute Vorarbeit ist dabei alles. So wurden Dirk Reinhardt von der mexikanischen Polizei bei seinem Abflug zurück nach Deutschland Laptop, Kamera und Tonbandaufnahmen weggenommen. Da er aber durch Journalisten davor gewarnt war, hatte er rechtzeitig alles per Email an sich geschickt und damit die Grundlage für sein spannendes Buch gerettet.
Dirk Reinhardt