Friedrich-Magnus-Gesamtschule / Laubach

Fahrt der Abgangsklassen in die Gedenkstätte Buchenwald

Besuch in der Gedenkstätte Buchenwald


In jedem Jahr fahren die Abgangsklassen der Friedrich-Magnus-Gesamtschule in die Gedenkstätte Buchenwald.

Das Konzentrationslager Buchenwald wurde im Juli 1937 von der SS auf dem Ettersberg bei Weimar errichtet, um politische Gegner sowie diskriminierte Volksgruppen zu inhaftieren. Nach Kriegsbeginn wurden Menschen aus ganz Europa nach Buchenwald verschleppt. Im KZ auf dem Ettersberg und seinen 136 Außenlagern waren insgesamt über 250.000 Menschen interniert. Die SS zwang sie zur Arbeit für die deutsche Rüstungsindustrie.

Am Ende des Krieges war Buchenwald das größte KZ im Deutschen Reich. Über 56.000 Menschen starben an Folter, medizinischen Experimenten und Auszehrung. In einer eigens errichteten Tötungsanlage wurden über 8000 sowjetische Kriegsgefangene erschossen. Widerstandskämpfer bildeten im Lager eine Untergrundorganisation, um das Wüten der SS nach besten Kräften einzudämmen. Durch einen Aufstand bei Annäherung der  3. US-Armee übernahmen am 11. April 1945 die Häftlinge die Leitung des Lagers von der abziehenden SS, nahmen 125 der Bewacher fest, öffneten die Tore und hissten die weiße Fahne. Noch kurz vor der Befreiung im April 1945 starben Tausende der entkräfteten Häftlinge.

Die Schülerinnen und Schüler erlebten bei ihrem Besuch in Anschluss an den Einführungsfilm eine Führung über den Carachoweg hin zum Lagertor. Anhand eines Modelles vom Lager erklärten Mitarbeiter/innen der Gedenkstätte die Lagergeschichte und beantworteten die vielen Fragen der Jugendlichen. Dann führte der Gang über den ehemaligen Appellplatz zum Krematorium. In der Dauerausstellung konnte die Beschäftigung mit der Geschichte des Konzentrationslagers vertieft werden.

Beim Gespräch über den Besuch war den Schülerinnen und Schülern anzumerken, wie tief sie das Erfahrene und der persönliche Eindruck vor Ort bewegt hatten. Stellvertretend seien hier die Gedanken von Michaela Meckel aus der Klasse G 10a wiedergegeben:

Wir können uns glücklich schätzen, diese schreckliche Zeit nicht miterlebt zu haben, in der Menschen ihre Menschlichkeit verloren haben aus Gründen, die nicht in Worte zu fassen sind. Durch unseren Besuch in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald kamen wir raus aus dem Schulalltag mit sachlichen Informationstexten und rein in die prägende, fühlbare Wirklichkeit des Dritten Reichs. Kein Buch und kein Arbeitsblatt hätten uns so erreichen können, wie uns die Schicksale der Inhaftierten Buchenwalds erreicht haben. In manchen Schülern entwickelte sich nicht nur Trauer, sondern auch Wut. Wut auf die Verantwortlichen, die sich der Verantwortung über diese Schreckenszeit entzogen haben, und Wut auf die Menschen, die dies möglich gemacht haben. Es ist dadurch klar geworden, wie wichtig es ist, dass wir Verantwortung übernehmen und alles in unserer Macht Stehende tun, um solch eine unfassbare Grausamkeit und Brutalität in Zukunft zu verhindern. 

Und solange wir uns an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, leben sie in uns weiter.


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