Friedrich-Magnus-Gesamtschule / Laubach

Verabschiedung Direktor Dobler

Kreis Gießen02.02.2008
 
"Tradition heißt, das Feuer weitertragen" Friedrich Dobler als Leiter der Friedrich-Magnus-Gesamtschule verabschiedet - Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht
LAUBACH (fm). "Man merkt Ihnen an, das geht Ihnen nah", sagte der hessische Innenminister Volker Bouffier bei der gestrigen Ruhestands-Verabschiedung des Schulleiters der Friedrich-Magnus-Gesamtschule, Friedrich Dobler. Wie ein roter Faden zogen sich Begriffe wie Respekt, Verlässlichkeit, Kompetenz und Wertschätzung durch mehr als ein Dutzend Reden und Grußworte. Mit ihnen würdigten Schulverwaltung, Schulgemeinde, Politiker aus Kommune, Kreis und Land sowie Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor rund 130 geladenen Gästen die Persönlichkeit des aus gesundheitlichen Gründen in die Freistellungsphase der Altersteilzeit eintretenden Schulleiters. "Verehrter lieber Herr Dobler" war eine immer wieder gehörte Anrede. Die zu der "historischen" Zäsur in der Schulgeschichte passenden Lieder des Schulchors unter der Leitung von Elke Reith und Christopher Heinzel sowie der auf seine Person gemünzte Liedtext des Lehrerchors zur Melodie von "Kriminaltango" ließen erahnen, dass mit dem gestrigen Abschied ein verdienstvoller und weit über das übliche Maß präsenter Schulleiter von Bord gegangen ist.

"Mit diesem Ehrenbrief dankt das Land Hessen einer Persönlichkeit, die sich schon sehr früh um die öffentlichen Dinge verdient gemacht hat", betonte Bouffier, der zuvor Doblers facettenreiches soziales und gewerkschaftliches Engagement skizziert hatte. Mit Bezug auf die von Graf Friedrich Magnus 1555 in Laubach gegründete Lateinschule, "die Kindern aus allen Bevölkerungsschichten offen stand", erklärte der Innenminister: "Tradition heißt, das Feuer weitertragen."

"Sie haben die Arbeit des Bezirkspersonalrats Gießen mit brennendem Herzen maßgeblich geprägt und Spuren hinterlassen", gab der ehemalige Leiter der Kultusabteilung des RP Gießen, Klaus Tümmler, dem langjährigen Vorsitzenden dieses Gremiums mit auf den Weg. Außerdem habe er als Gewerkschafter seit Mitte der Siebzigerjahre "mit hoher Sachkenntnis" rechtliche Fundamente im Beamtenrecht, Schul- und Dienstrecht und im Personalvertretungsrecht gelegt. "Es macht Freude, Ihre vielen Verdienste zu würdigen."

"Wer sich heute mit Personalratsarbeit befasst, kommt an dem Namen Friedrich Dobler nicht vorbei", bestätigte der GEW-Landesvorsitzende Jochen Nagel. Damit meinte er den von Dobler verfassten und ständig aktualisierten Kommentar zum Hessischen Personalvertretungsrecht (HPVG). "Die GEW Hessen hat Dir sehr viel zu verdanken."

Als einen "Mann des Dialogs, der das Gespräch sucht und findet", charakterisierte Fellner von Feldegg, Leitender Schulamtsdirektor des Staatlichen Schulamts für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis, den ausscheidenden Schulleiter. Dessen hoher Sachverstand und überdurchschnittlicher Arbeitseinsatz habe der Schulgemeinde "hohes Ansehen" eingebracht. Voll des Lobes über die "angenehmen Zusammenarbeit" war der Schuldezernent des Landkreises Gießen, Siegfried Fricke, während Bürgermeister Claus Spandau Dobler bescheinigte: "Unter Ihrer Führung ist diese Schule zu einer Schule geworden, hinter der die Laubacher Bevölkerung steht."

Indirekt habe sich Dobler bei der Namensgebung der Schule selbst ein Denkmal gesetzt, meinte Ellen Reuther vom Laubach-Kolleg der EKHN augenzwinkernd und verwies auf die Namensgleichheit der beiden Vornamen. Trotz einiger kritischer Untertöne im Rückblick von Gymnasialzweigleiter Burkhard Wellenkötter lautete sein Fazit: "Es ist uns allen gut gegangen unter der Ägide von Herrn Dobler."

Zum Abschied heftete Liane Feist Dobler den ersten goldenen Button des Fördervereins an sein Revers. Nach Grußworten des Personalrats und der Schulsprecherin formulierte Dobler sein Vermächtnis für die Friedrich-Magnus-Gesamtschule so: "Soziale Herkunft darf auch künftig kein Hemmnis für Bildungschancen und einen erfolgreichen Schulabschluss sein."

Am Rande der Feierstunde war zu erfahren, dass für die Position des Schulleiters der Friedrich-Magnus-Gesamtschule als Nachfolger Friedrich Doblers inzwischen zwei hausinterne Bewerbungen vorliegen.